
Im staatlichen Flüchtlingslager direkt in der Transitzone zu Ungarn im Ort Kelebija bekommen die Flüchtlinge wenig zu Essen – sie sollen hungern, es soll ihnen nicht gut gehen – auch nicht den Kindern.

Zelte direkt am Grenzzaun zur EU schützen kaum vor der nächtlichen Kälte im jetzt hereinbrechenden Winter.

Wer kein Zelt hat muss sich mit Mülltüten und Planen selbst ein Dach über den Kopf bauen – die serbische Regierung stellt keine Zelte und verbietet Hilfe von anderen Organisationen.

Aus Warten und Grübeln besteht der ganze Tag.

Ungarn hat sich und die EU über die gesamte Grenzlinie nach Serbien mit einem Zaun gegen Flüchtlinge aufgestellt.

Im von Hilfsorganisationen erbauten „Kelebija Community Center“ dürfen die Flüchtlinge für sich kochen – für sie zu kochen ist den Organisationen von der Polizei untersagt.

In Subotica leben hunderte Flüchtlinge im Freien oder in Fabrikruinen außerhalb der Stadt und verstecken sich vor der Polizei.

Eine Instantsuppe ist oft die einzige warme Mahlzeit am Tag.

Dieser afghanische junge Mann aus Kabul konnte der nächtlichen Razzia und Deportation entkommen. Die serbische Polizei hat hunderte Flüchtlinge in den Süden des Landes, an die Grenze zu Mazedonien, verschleppt.

Warten. An der Strasse vor der Grenze in Kelebija gibt es einen Infopunkt mit Stromversorgung.

Warten. An der Bushaltestelle gegenüber.

Täglich kommen viele Flüchtlinge ins Community Center, um hier den Tag zu verbringen und nicht im Camp. Auch WiFi wird von den Hilfsorganisationen wie Northstar aus Serbien oder Blue Ants bereitgestellt.

Flüchtlinge kochen abwechselnd für alle anderen.

Warten. Im Zelt der Hilfsorganisationen.

Warten. An der Strasse.

Im Flüchtlingslager in der Transitzone nach Ungarn bleibt nicht viel als warten und hoffen, dass man nach Ungarn eingelassen wird, um in der EU ein neues Leben zu beginnen. Tag für Tag, Nacht für Nacht.

So sieht das Leben von Flüchtlingskindern aus, direkt an der Grenze zur Europäischen Union.
Am Zaun der EU angekommen
Bis zu 10.000 Flüchtlinge sollen in Serbien auf ihr Weiterkommen warten. Viele sind in Belgrad und kommen seit langer Zeit nicht weiter. Die Situation an der Grenze zu Ungarn ist unglaublich. Hilfe wird von der Polizei sehr schwer gemacht, Berichterstattung ist nicht erwünscht. Flüchtlinge bekommen wenig zu essen, haben ihre eigenen Zelte oder eben nichts. Ihnen soll es schlecht gehen. Einige kleine Hilfsorganisationen können wenigsten Strom fürs Handy, WiFi und einen Platz zum Kochen bieten.
Besonders Pakistaner und Afghanen wissen aber, dass sie offiziell nicht weiter gelassen werden - sie können sich also nicht in ein Lager begeben - schlafen draußen im Freien. Dort, wo die Polizei Jagd auf sie macht.
Direkt an der serbisch-ungarischen Grenze warten sie auch. Die Einen auf dass sie durchgelassen werden, die Anderen auf eine andere Möglichkeit. Warten ist der ganze Tag.
Die serbische Regierung hat im November 2016 angekündigt, keine "illegalen" Flüchtlingsansammlungen mehr zuzulassen und greift noch härter durch als sie es schon vorher tat.
In der Nacht zum 23. November wurden hunderte Flüchtlinge in einem Dschungelcamp von der Polizei umstellt, um deportiert zu werden in den Süden, Richtung Mazedonien. Hundert sollen entkommen sein - gesprungen vom Zug mit einigen Verletzungen - und zurück zu ihren Plätzen im Wald oder in Fabrikruinen - zum Warten.
@ Mark Mühlhaus/attenzione photographers - November 2016
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Mark Mühlhaus